Auf dem Gelände eines alten Steinbruchs am Rande des Weißenburger Stadtwalds finden seit der Gründung des Bergwaldtheaters vor genau 90 Jahren mit viel Engagement naturnahe Festspiele statt. Die Wurzeln des traditionsreichen Freilichttheaters reichen sogar bis in das 18. Jahrhundert zurück. Der jährliche Traditionsfestspielsommer von Mai bis August bietet unter dem Motto „Kultur trifft Natur“ mitten im Wald Kunstgenuss unter freiem Himmel - ein einzigartiger Kulturort.
Ehrenamtliches und soziales Engagement verbinden die singenden Bürgermeister aus dem Landkreis Ansbach. Bei einem Bürgermeisterausflug 1989 entstand die Gründungsidee für einen Bürgermeisterchor, einer Gemeinschaft musikalischer und sozial engagierter Politiker mit Freude am Gesang aktiv für den guten Zweck. Seit seinem ersten Auftritt im April 1990 bei der Verabschiedung des früheren Landrats des Landkreises Ansbach, Georg Ehnes, folgten neben mehreren Auftritten auch Aufnahmen von CDs. Das breite Repertoire des Chores reicht von geistlichen bis hin zu geselligen Liedern. Der Erlös kommt vor allem sozialen Einrichtungen im Landkreis Ansbach zu Gute. Der Ansbacher Bürgermeisterchor war aber auch bereits Gastgeber für ein gemeinsames Benefizkonzert von fünf weiteren Bürgermeisterchören aus Bayern zugunsten einer Schule in Tansania.
Die Traditionsveranstaltung ist ein wichtiger Teil der fränkischen Kirchweihtradition mit überregionaler Bedeutung. Dieses traditionelle Bamberger Volksfest ist eine bunte Mischung aus Kirchweihfest, Straßenfest und Bierfest mit regionaler Biervielfalt und stärkt als Treffpunkt für Jung und Alt die Heimatverbundenheit. Die historische Bamberger Altstadt, seit 1993 UNESCO-Weltkulturerbe, bietet dafür einen einzigartigen Rahmen. Die Sandkerwa gilt als unverzichtbarer Pflichttermin im Bamberger Veranstaltungskalender. Daher versammelten sich auch 2017 zahlreiche Bamberger im Sandgebiet zum Feiern - ohne offizielle Sandkerwa. Damit legten die Bürger ein starkes Bekenntnis zu „ihrer“ Sandkerwa ab, so dass durch die Beteiligung der Stadt Bamberg die seit 1951 bestehende Tradition bereits 2018 wieder aufleben konnte.
Die gelebte Fest- und Bierkultur Oberfrankens wird auch bei der Kulmbacher Bierwoche sichtbar. Die Genussregion Oberfranken kann mit der höchsten Brauereidichte der Welt als Heimat der Biere angesehen werden. Im Herzen der Markgrafenstadt Kulmbach unterhalb der Plassenburg feiern jährlich ca. 120.000 Besucher das oberfränkische Genuss- und Heimatfest. Statt Fahrgeschäfte locken ein traditioneller Festzug der lokalen Brauereien und urfränkische Gemütlichkeit im Festzelt.
Die jährlichen Frankenfestspiele sind ein kulturelles Highlight und Aushängeschild der Europastadt Röttingen an der Romantischen Straße im Taubertal. Seit 1984 finden außergewöhnliche Theateraufführungen im malerischen Hof der Burg Brattenstein statt. Das inzwischen breite Repertoire der Festspiele umfasst Musical, Operette, Schauspiel, Komödie, Konzertabende, Lesungen, Kabarett sowie junges Freilichttheater mit Kindertheater und Workshops. Die Frankenfestspiele Röttingen sind ein wichtiger Bestandteil der Kulturszene in Franken. Das vielfältige Festspielprogramm begeistert Jung und Alt gleichermaßen.
Das Jugendmusikkorps pflegt seit 55 Jahren die Musiktradition in Bad Kissingen. Das herausragende Engagement zur Förderung musikalischer Talente ist besonders wichtig als Fundament für unseren lebendigen Kulturstaat Bayern. Die jugendliche Stadtkapelle des Staatsbades hat eine starke identitätsstiftende Funktion und fördert Heimatverbundenheit und Gemeinschaftssinn von klein auf. Das musikalisches Aushängeschild des bekannten unterfränkischen Kurortes repräsentiert Stadt und Musikschule Bad Kissingen bei zahlreichen Konzertreisen und Auftritte im In- und Ausland. Die Auftritte der Traditionskapelle in farbenprächtigen Uniformen eines großherzoglich-würzburgischen Regiments von 1812 sind Augenweide und hochklassiger Kunstgenuss.
Das durch die Gemeinde Breitenbrunn mit zahlreichen Vereinen organisierte Tillyfest erinnert an den herausragenden Feldherrn im Dreißigjährigen Krieg Graf von Tilly. Der Graf erhielt 1624 Breitenbrunn als Dank vom Kurfürsten Maximilian von Bayern. Er und seine Erben haben für Breitenbrunn und Umgebung viel geleistet, wie den Bau einiger Kirchen und finanzielle Unterstützung. Das spektakuläre Historienfest ermöglicht zwei Tage lang mit historischem Lager und Umzug eine beeindruckende Zeitreise und macht Dank des großartigen Engagements der zahlreichen Mitwirkenden ein Stück Heimat der Vergangenheit in Gegenwart und Zukunft erlebbar.
Der Zoigl - auch Kommunbier genannt - bringt Oberpfälzer Lebensgefühl und gelebte Tradition mit gemeinsamen Bierbrauen und Genuss mit bester Qualität zusammen. Das Zoigl-Braurecht bleibt mit Haus und Grundstück verbunden und ist offiziell im Grundbuch eingetragen. Es ist damit meist Ehren- und Familienangelegenheit. Zoigl-Brauen ist fester Bestandteil der Oberpfälzer Heimat und Geschichte mit jahrhundertealten Braurechten der Kommunbrauhäuser. Das älteste Braurecht datiert aus dem Jahr 1415. Die Oberpfälzer Zoiglkultur ist einzigartig und steht daher zu Recht im bayerischen und bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.
Das älteste Dorftheater Deutschlands, das Volkstheater Ritterschauspiele Kiefersfelden, wurde 1618 gegründet und vereint seit nunmehr über 400 Jahren altbairische und tirolerische Theater-Tradition. Während im 17. Jahrhundert vor allem Bibelspiele, Heiligen- und Parabelstücke aufgeführt wurden, gibt es seit 1833 regelmäßig Aufführungen von Ritterschauspielen. Die Begeisterung für das Mittelalter und die Burgenromantik bringen die Laienschauspieler stets lebendig zum Ausdruck. Einzigartig ist auch die historische Theaterbühne von 1833, eine intakte barocke Drehflügel-Kulissenbühne. Bei den Aufführungen auf der einzigen, regelmäßig bespielten Bühne dieser Bauart in Mitteleuropa sind Musik und Geräuscheffekte handgemacht und live.
Die Furthmühle bei Egenhofen ist die letzte in Funktion befindliche Getreide- und Sägemühle im Landkreis Fürstenfeldbruck. Viele Elemente des Baus von 1828 funktionieren noch im ursprünglichen Zustand. Der Förderverein bewahrt die Mühlentradition und die damit verbundenen Bräuche. Faszinierende Technik wird hier für Jung und Alt erlebbar. Frisch gemahlenes Mehl für hausgemachten Kuchen und Torten im Café versüßen den Besuch in dem idyllisch gelegenen Museum.
Die 1987 in Neustadt a. d. Donau gegründete Blaskapelle spielt in der Tradition der bäuerlichen Tanzbodenmusik. Die Freizeitmusikanten wollen alte Stücke wieder zum Klingen bringen. Dafür durchforsten sie regelmäßig Veröffentlichungen des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege und Handschriften alter Musiker. Sie pflegen eine lebendige und vielfältige Volksmusik. Mit ihrem reichhaltigen Repertoire etwa von Polka, Schottisch, Walzer, Figurentanzmelodien oder Zwiefachen sind sie bei Auftritten im In- und Ausland Botschafter für bayerische Tanzboden-Musik-Kultur.
Die seit 1978 alle zwei Monate erscheinende Zeitschrift „Schöner Bayerischer Wald“ will mit gut recherchierten, qualitativ hochwertigen Beiträgen den Kulturraum Bayerischer Wald ins Bewusstsein der Leser bringen. Die Landschaft und ihre Menschen ebenso wie die Natur- und Kulturschätze. Die nicht an wirtschaftlichem Gewinn orientierte Zeitschrift trägt sich selbst. Die Autoren vermitteln mit ihren Beiträgen Heimatgefühl und werben gleichzeitig für den Bayerischen Wald als Erholungs- und Urlaubsregion.
Das Augsburger Friedensfest entstand 1650 aus Anlass der Wiedererlangung der freien protestantischen Religionsausübung. Das heute bewusst überkonfessionell und interreligiös ausgerichtete Friedensfest am 8. August ist ein zentrales gesellschaftliches Festereignis mit gegenwärtig über 60 Veranstaltungen, wie beispielsweise der Friedenstafel oder dem Kinderfriedensfest. Das Fest wurde 2018 in das bayerische Landesverzeichnis und das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Der Geopark Ries mit Nördlingen im Zentrum ist eine geologische Besonderheit 1. Ranges und ein wichtiger Kulturraum. Der am besten erhaltene Einschlagkrater Europas entstand vor etwa 14,5 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag. Das „Nördlinger Ries“ umfasst eine Fläche von 1.750 km², fast sechs Mal so groß wie München. Das Ries ist eine Schatzkammer der Vor- und Frühgeschichte. Die fachkundigen, eigens als Natur- und Landschaftsführer ausgebildeten Führerinnen und Führer teilen unermüdlich ihr Wissen in den Bereichen Geologie, Natur und Landschaft sowie Besiedlungsgeschichte und Archäologie mit den zahlreichen Besuchern aus aller Welt.